Wo der Bau eines Leuchtturms unmöglich, zu gefährlich oder zu teuer war, wurden Sandbänke, Untiefen oder Riffe durch schwimmende Seezeichen markiert: Feuerschiffe. Bis 1988 die "Borkumriff" als letztes deutsches Feuerschiff eingezogen wurde, kämpfe die Besatzung dieser Feuerschiffe wochenlang in Einsamkeit und nicht selten bei heftigem Unwetter gegen die Tücken des Wetters. Selbstverständlich durfte die Position dabei nicht verlassen werden. Seitdem tun automatisch betriebene Bojen oder Leuchttonnen ihren Dienst. Was ist aber aus diesen schwimmenden Leuchttürmen geworden?
Das Feuerschiff "Deutsche Bucht" wurde 1914/15 als Leuchtschiff Amrumbank gebaut und lag von 1917 bis 1939 etwa 18 sm südwestlich von Amrum zur Warnung vor der gefährlichen Untiefe "Amrumbank". Nach Beendigung des 2. Weltkrieges bis 1966 diente es als Reserve-Feuerschiff auf den Positionen "Elbe 1", "Borkumriff" und "Weser", bis zur Außerdienststellung 1983 in der Position "Deutsche Bucht". Nach umfangreichen Umbauarbeiten liegt das Feuerschiff seit 1984 als Museumsfeuerschiff am Ratsdelft in Emden und wird vom Museums-Feuerschiff Amrumbank/Deutsche Bucht e.V. betrieben. weitere Infos www.amrumbank.de.
Rund 10 Jahre nach der Auftragserteilung 1939 wurde aufgrund der Kriegswirren das Feuerschiff "Elbe 1" 1948 unter dem Namen "Bürgermeister O`Swald" in Dienst gestellt. Aufgrund seiner Position weit draußen vor der Elbmündung wurde es als ELBE 1 bekannter. Im Laufe ihrer 40 Dienstjahre bis zur Ausserdienststellung 1988 wurde die ELBE 1 über 50 Mal von anderen Schiffen gerammt. Wenn das fahrfähige Feuerschiff keine Fahrten zu maritimen Veranstaltungen in anderen Häfen unternimmt, kann es im alten Hafen von Cuxhaven an der Alte Liebe besichtigt werden. weitere Infos www.feuerschiff-elbe1.de.
Das Feuerschiff "Elbe 3" wurde 1909 als Feuerschiff "Eider" gebaut - ein 44 Meter langer Segler. Nach der Umbenennung 1927 in "Bürgermeister Abendroth II" und verschiedenen Einsätzen in beiden Weltkriegen lag es von 1945 bis zur Ausserdienststellung 1966 auf der Position Elbe 3. Heute liegt es im Hafen des Deutschen Schiffahrtsmuseums Bremerhaven. www.dsm.museum.
Das Feuerschiff "Elbe 3" wurde 1888 als Leuchtschiff Weser gebaut. Erst 1936 wurde es mit einer Maschinenanlage ausgestattet. Bis 1966 lag das Feuerschiff in der Wesermündung, bis zur Außerdienststellung 1977 in der Position "Elbe 3" in der Elbmündung. Seit 1979 wird das wahrscheinlich älteste fahrfähige Feuerschiff der Welt vom Förderkreis Feuerschiff Elbe 3 im Museumshafen Oevelgönne (Hamburg) ehrenamtlich gehegt und gepflegt und geht in den Sommermonaten regelmäßig auf Tour. www.elbe3.org.
Das Feuerschiff "Fehmarnbelt" wurde 1908 als Feuerschiff "Ausseneider" - ein 45 Meter langer Dreimastschoner - in Dienst gestellt. 1936 wurde das Feuerschiff mit einer Maschinenanlage ausgestattet. Bis 1945 lag es an der Postion Ausseneider. 1956 wurden die Masten entfernt und durch den heute noch vorhandenen Laternenträger ersetzt. Danach diente es bis 1965 als Reserve-Feuerschiff auf den Positionen "Flensburg", "Kiel" und "Fehmarnbelt". Bis zur Außerdienststellung 1984 lag es dann in der Position "Fehmarnbelt". Heute gehört das Schiff dem Verein "Feuerschiff für Lübeck e. V.", hat seinen Liegeplatz in Lübeck und geht in den Sommermonaten regelmäßig auf Tour.www.fsfehmarnbelt.de.
Übrigens: An Bord befindet sich auch ein Briefkasten. Briefe und Postkarten (an Bord auch erhältlich) werden mit dem Stempel "Deutsche Schiffspost" abgestempelt.
Das Feuerschiff "Weser" liegt heute am Bontekai unterhalb der Kaiser-Wilhelm-Brücke in Wilhelmshaven. Nach der Ausserdienststellung 1981 übernahm die "Segelkameradschaft Klaus Störtebecker e.V." das Schiff. Seitdem dient es als Museums- und Restaurationsschiff sowie als Clubheim. Mehr Infos unter www.sk-stoertebeker.de.
Treffen der Feuerschiffe 2008 in Hamburg Feuerschiff Elbe 1, Fehmarnbelt und Elbe 3.
Das Feuerschiff "Borkumriff" liegt in Borkum und fehlt noch.
Weitere Infos www.feuerschiff-borkumriff.de.
Neben den bereits genannten Quellen gibt es ausführliche Informationen noch hier: www.feuerschiffseite.de.
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